Individuelles Lernen

 

Die Steigerung der Unterrichtsqualität und die Festlegung von gewissen Standards nimmt in unserem Prozess der inneren Schulentwicklung weiten Raum ein. Dabei haben die individuelle Förderung der Schüler und die Schulung problemlösenden, beweglichen Denkens einen besonderen Stellenwert.
Im folgenden werden unsere Ansätze zur individuellen Förderung im Rechtschreib- und Mathematikunterricht näher erläutert.

 

Individuelle Förderung im Rechtschreibunterricht

Schon seit einigen Jahren stimmen wir an der GS Markt Bibart unseren Rechtschreibunterricht auf die individuellen Leistungsniveaus der Schüler ab. So gibt es neben Phasen, in denen gemeinsam Strategien und orthografische Besonderheiten erarbeitet werden, auch immer Zeit für die Anknüpfung an individuelle Schwächen. Damit kommt der Frage nach der Fehlerart eine größere Bedeutung zu als der Frage nach der Fehlerzahl. Die Berücksichtigung der Entwicklungsstufen beim Rechtschreiben und darauf basierend die Auswahl angepasster Übungen ist dabei unser Ziel. Seit dem Schuljahr 2002/2003 bieten wir beispielsweise für Schüler mit Legasthenie bzw. auffallender Rechtschreibschwäche gesondert in jahrgangsübergreifenden Kleingruppen Förderstunden an. Sie werden von einer qualifizierten Lehrkraft (Dyslexie-Therapeutin) nach der Methode der "Lautgetreuen Lese- und Rechtschreibförderung" (nach Carola Reuter-Liehr) gezielt gefördert. Überlegt ausgewähltes Wortmaterial ermöglicht diesen Schülern Erfolge von Anfang an (Arbeit an der Null-Fehler-Grenze). Aber auch leistungsstarke Schüler, die im rechtschriftliche Bereich schon sehr sicher sind, werden ihren Fähigkeiten entsprechend gefördert. So erhalten sie zum Beispiel Übungen zur Wortschatzerweiterung. Ziel unseres Unterrichts ist es, aufgrund einer genauen Analyse die Kinder bei ihrer individuellen Entwicklungsstufe abzuholen und mit treffenden Übungen weiterzuführen.
Besonders wichtig ist uns dabei die Kontinuität dieser Arbeit über die einzelnen Jahrgangsstufen hinweg. Die Arbeit mit der Lernwortkartei wird teilweise in der zweiten Klasse eingeführt.
Viel Wert legen wir in der 1./2. Jahrgangsstufe auf eine grundlegende Vermittlung der Technik des synchronen Sprechschreibens in Silben. So hat zum Beispiel ein tägliches konzentriertes Rechtschreibtraining, bei dem lauttreue Wörter mit der Klasse in Silben gesprochen und geklatscht/gestampft/geschwungen werden, seinen Platz im Unterricht.
Grundlegender Aspekt bei der Rechtschreibarbeit ist für uns, den Schülern ihren Leistungsstand transparent zu machen. Fehlerschwerpunkte und daraus resultierende Übungsziele werden gemeinsam besprochen. Eine Motivation aus der Sache selbst und vor allem der Aufbau von Eigenverantwortung für das Lernen wird somit angestrebt.
Individuelle Förderung im Mathematikunterricht

Das Prinzip des individuellen Förderns und Forderns nimmt an unserer Schule auch im Mathematikunterricht einen hohen Stellenwert ein. Durch die Beteiligung zweier Lehrkräfte als Referenten am Konzept "Mathepartner NEA" werden stets neueste Erkenntnisse in diesem Bereich angewandt.
Grundsatz ist dabei, eine Förderung möglichst nahe am individuellen Fehlerschwerpunkt jedes einzelnen Kindes auszurichten. Sie unterscheidet sich damit von einer reinen quantitativen Differenzierung. Ausgangspunkt ist eine individuelle Diagnose (aufgrund genauer Beobachtungen und/oder eines Diagnosetests) zu einem konkreten mathematischen Aspekt (z.B. schriftliche Subtraktion, Orientierung im Zwanzigerraum) mit dem Ziel des Aufspürens individueller Fehlertypen. Darauf basierend kann dann ein Übungsangebot für die Schüler abgestimmt werden. Leistungsstärkere Schüler, für die in diesem Bereich kein Übungsbedarf mehr besteht, können sich dann mit Knobelaufgaben befassen oder auch Hilfestellungen für die Schwächeren geben.
Ein wichtiges Aspekt dieses Ansatzes ist außerdem die Hereinnahme der Kinder in die Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess. Ihnen wird mit der Einsicht in das Warum das Üben transparenter und auch ein Stück weit motivierender. Ebenso wird der Lernfortschritt des einzelnen Schülers deutlicher. In diesem Zusammenhang kommt dem Verbalisieren eine große Bedeutung zu. Das Erkennen und Reflektieren des eigenen Lernstands und der weiteren Übungsschritte wird bereits in der ersten Jahrgangsstufe begonnen und in den folgenden Klassenstufen weitergeführt. Kinder werden behutsam zur Evaluation ihres eigenen Übungsprozesses geführt.
Das Konzept der "Mathepartner NEA" wird in Zukunft noch aufweitere Bereiche des Mathematikunterrichts ausgeweitet. Auch diese sollen in unserer Schule erprobt und angewandt werden.

 

Letzte Aktualisierung am 03.09.2004